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Unsere Tipps aus dem Archiv, Seite 51

Kunst11.7.2015

Zdenek Burian

Die verlorenen Welten des Zdenek Burian

herausgegeben von Judith Schalansky

großartig

Nur wenigen Künstlern gelingt es, Bildwelten zu schaffen, die ganze Generationen begleiten. Einer davon ist Zdenek Burian, der mit seinen visuellen Rekonstruktionen archäologischer Forschung unser Bild von prähistorischen Zeiten nachhaltig geprägt hat. Wer heute an einen Brontosaurier, Neandertaler oder an ein Mammut denkt, wird ein Bild Burians vor Augen haben, in dem sich wissenschaftliche Erkenntnis mit künstlerischer Gestaltung auf stilprägende Weise verbindet. Ausgehend von archäologischen Fundstücken und Hypothesen schuf er mit ihnen die lebendige, oft phantastisch anmutende Illusion einer versunkenen Welt.

Dieser Bilderatlas stellt das prähistorische Werk Zdenek Burians in seinem Zusammenhang dar und dient gleichzeitig als ikonografischer Führer durch eine Welt, die zwar Millionen von Jahren zurückliegt, und doch deutlich auf die Zeit ihrer Schöpfung verweist: die 50er- und 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Burians Werk erleuchtet damit nicht nur die Anfänge des irdischen Lebens, sondern auch seine Gegenwart, die Welt des Kalten Krieges in Erwartung der Apokalypse.

Alle Bände der wunderbar ausgestatteten Reihe Naturkunden finden Sie bei uns im Laden.

Matthes & Seitz Berlin · 239 S., gebunden · 68,00 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Roman7.7.2015

Doris Dörrie

Diebe und Vampire

Vorbilder

Sie lernen sich in Mexiko am Strand kennen und treffen sich nachher in San Francisco: Alice, eine junge deutsche Studentin, und die dreißig Jahre ältere Amerikanerin, die Alice insgeheim „die Meisterin“ nennt. Denn sie ist alles, was Alice gerne wäre. Elegant. Selbstbewusst. Souverän mit Männern. Und vor allem: eine Schriftstellerin.

Ein berührender Roman über die Vorbilder, die wir wählen – und was das Leben aus ihnen und uns macht.

Diogenes · 224 S., gebunden · 21,90 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Roman30.6.2015

Daniil Granin

Mein Leutnant

beeindruckend

Sie haben uns einen fremden Krieg zugeschrieben

70 Jahre nach Kriegsende setzt sich der große russische Autor Daniil Granin mit seiner „Schützengrabenwahrheit“ (1941-1944) auseinander und entwirft das vielstimmige, erschreckende und bisher unbekannte Bild eines Krieges, wie ihn weder russische noch deutsche Historiker beschreiben könnten.

Sofort nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juli 1941 meldete sich Daniil Granin als Kriegsfreiwilliger. Unerfahren und unbewaffnet wurde er „in den Fleischwolf“ des Krieges geworfen. Aus der Perspektive des jungen Leutnants D. und aus heutiger Sicht hinterfragt Granin die Wahrheiten der Vergangenheit und der Gegenwart. Unbewältigte Kriegstraumata, unsinnige Menschenopfer und Verluste, die Opferung ganzer Armeen aus ideologischen Gründen, aber auch die tragische Heimkehr traumatisierter Kriegsveteranen, die mit ihren physischen und psychischen Schäden allein gelassen wurden, mit all diesen lange verschwiegenen Seiten des Krieges setzt sich Granin in diesem zutiefst beeindruckenden Roman auseinander.

Aufbau-verlag · 329 S., gebunden · 19,95 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Roman26.6.2015

Leonardo Padura

Die Palme und der Stern

Nach achtzehn Jahren im Exil kehrt der Schriftsteller Fernando nach Havanna zurück, um nach einem verschollenen Manuskript des Dichters José Maria Heredia zu suchen. Die Rückkehr führt ihn nicht nur zu den Geheimnissen der Freimaurer Kubas, denen Heredia angehörte, sondern auch in die eigene Vergangenheit: Wer hat Fernando vor bald zwanzig Jahren denunziert und damit ins Exil getrieben?

Padura verwebt drei Handlungsstränge: Das Schicksal von Fernando, die Suche nach dem verlorenen Manuskript und die fiktiven Memoiren von Heredia. Gleichzeitig vermittelt er ein atmosphärisches Bild von Kubas Geschichte, vom beklemmenden Lebensgefühl im Exil und deckt erstaunliche Parallelen im Leben der beiden Schriftsteller aus zwei Jahrhunderten auf.

Unionsverlag · 360 S., gebunden · 24,95 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Roman23.6.2015

Anthony Doerr

Alles Licht, das wir nicht sehen

Pulitzerpreis 2015

Saint-Malo 1944: Die erblindete Marie-Laure flieht mit ihrem Vater, einem Angestellten des „Muséum National d'Histoire Naturelle“, aus dem besetzten Paris zu ihrem kauzigen Onkel in die Stadt am Meer. Verborgen in ihrem Gepäck führen sie den wahrscheinlich kostbarsten Schatz des Museums mit sich.
Werner Hausner, ein schmächtiger Waisenjunge aus dem Ruhrgebiet, wird wegen seiner technischen Begabung gefördert und landet auf Umwegen in einer Spezialeinheit der Wehrmacht, die die Feindsender der Widerstandskämpfer aufzuspüren versucht. Während Marie-Laures Vater von den Deutschen verschleppt und verhört wird, dringt Werners Einheit nach Saint-Malo vor, auf der Suche nach dem Sender, der die Résistance mit Daten versorgt...

Hochspannend und mit einer außergewöhnlichen Sprachkunst erzählt Anthony Doerr die berührende Geschichte von Marie-Laure und Werner, deren Lebenswege sich für einen schicksalsträchtigen Augenblick kreuzen.

Beck · 519 S., gebunden · 19,95 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Roman20.6.2015

Paul Harding

Verlust

„Die meisten Männer aus meiner Familie machen ihre Frauen zu Witwen und ihre Kinder zu Waisen. Ich bin die Ausnahme. Mein einziges Kind, Kate, wurde mit dreizehn von einem Auto angefahren und getötet, als sie mit dem Fahrrad vom Strand nach Hause fuhr.“ Damit beginnt die Geschichte von Charlie Crosby aus Enon, von seinem Weg durch die Hölle und, vielleicht, wieder zurück. Denn seine Trauer ist so maßlos, so allumfassend und unversöhnlich, dass sie sein Leben immer mehr zerstört. Seine Frau verlässt ihn bald nach dem Tod der Tochter, und Charlie, der sich in einem seiner Wutanfälle die Hand gebrochen hat, ernährt sich seitdem mehr oder weniger von Schmerztabletten und Alkohol und verwahrlost zusehends. Er kann sich um die Außenwelt nicht mehr kümmern, zu sehr nimmt ihn sein Innenleben gefangen: Gegenwart und Vergangenheit durchdringen sich, Erinnerungen an den verstorbenen Großvater, lange Spaziergänge und Vogelbeobachtungen in den Wäldern von Maine, die Geschichte von Enon und auch von Salem, das ganz in der Nähe liegt, und seinen Hexen in früheren Zeiten – all das bestimmt seine Gedanken und sein Sein.

Für „Tinkers“ wurde Paul Harding mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. Nun schreibt er die Geschichte der Familie Crosby, die in dem Städtchen Enon in Maine lebt, fort. Grandiose Sprachbilder, intensive Naturbeobachtungen, visionäre Träume und immer wieder Erinnerungen, schmerzhaft und süß, bestimmen diesen herzzerreißenden Roman über Zeit und Sterblichkeit und den Verlust eines geliebten Menschen.

Luchterhand Literaturverlag · 272 S., gebunden · 19,99 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Belletristik17.6.2015

Zadie Smith

Sinneswechsel

Gelegenheitsessays

Wie hat George Eliots Liebesleben ihr Schreiben beeinflusst? Warum hat Kafka morgens um fünf geschrieben? Worin ähneln sich Barack Obama und Eliza Doolittle? Kann man bei einer Oscar-Verleihung overdressed sein? Was ist italienischer Feminismus? Wenn Roland Barthes den Autor getötet hat, kann ihn dann Nabokov wieder zum Leben erwecken? Und ist „Date Movie“ der schlechteste Film aller Zeiten?

Journalistische Arbeiten im weitesten Sinne: vom Feinsten, intelligent und lustig, ein Geschenk für Leser und Schriftsteller. Ein Essay ist mehr als eine Kolumne, in der jemand eine Meinung kundtut. Hier wird er zu einem hellen Raum, in dem frei gedacht wird.

Kiepenheuer & Witsch · 480 S., gebunden · 22,99 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Biographie9.6.2015

Oliver Sacks

On the Move

Mein Leben

sein eigener Fall

Oliver Sacks ist der berühmteste Neurologe der Welt. Mit seinen Fallgeschichten hat er uns einen neuen Blick auf Krankheiten und Abweichungen gelehrt: was bei einem Patienten auf den ersten Blick als Störung erscheint, ermöglicht oft besondere Fähigkeiten der Wahrnehmung.

Jetzt legt Sacks eine von fesselnder Energie getriebene Autobiographie vor. Ehrlich und anrührend beschreibt er die wichtigsten Stationen seines Lebens – das enge Großbritannien der Nachkriegszeit, das anarchische Kalifornien der frühen Sechziger, schließlich das ewig pulsierende New York. Ob er in der Forschung tätig ist oder in der klinischen Praxis, konstant bleiben die Begeisterung für die Arbeit mit den Patienten und das Schreiben darüber.

Gerühmt für seine feinsinnigen Fallgeschichten, analysiert Sacks hier seinen eigenen Fall: Er erzählt von erfüllter und unerfüllter Liebe, der Beziehung zu seiner jüdischen Medizinerfamilie, zeitweiliger Drogensucht und exzessivem Bodybuilding, und von unbändigen Glücksgefühlen auf den Road Trips durch die Weiten Nordamerikas.

Die Lebensbilanz eines außergewöhnlichen Mediziners – und das Meisterwerk eines großartigen Erzählers.

Rowohlt, Reinbek · 448 S., gebunden · 24,95 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Krimi6.6.2015

Hakan Nesser, Paula Polanski

Strafe

Wer ist P. P.?

Wenn wir unser Leben Revue passieren lassen, sind wir dann frei von Schuld?

Der Brief kommt überraschend, und er holt den Schriftsteller Max Schmeling aus seiner Komfortzone: einen Gefallen soll er ihm tun, seinem ehemaligen Schulkameraden Tibor Schittkowski, den er seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat und den er aus vielen Gründen auch nicht sonderlich gut leiden konnte. Dass er sich auf ein Spiel mit gefährlichem Einsatz einlässt, ist ihm da noch nicht klar...

Paula Polanski ist das Pseudonym einer deutschen Publizistin, die 'Strafe' gemeinsam mit Håkan Nesser verfasst hat. Warum sie lieber anonym bleiben möchte, erschließt sich aus der Lektüre des Romans.

btb · 288 S., gebunden · 19,99 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Reiseberichte2.6.2015

Eugen Ruge

Annäherung

Notizen aus 14 Ländern

Unterwegs

„Wunderland – das war China für mich, als mein Vater 1960 von dort zurückkam und seine farbigen Dias zeigte: vergoldete Drachen. Fahrradarmeen. Menschen, die in drei Minuten irrwitzige Scherenschnitte herstellen oder aus einem Stück Seife und nur mit Hilfe eines Kamms ein wunderbares, feingliedriges Püppchen. Dass China nicht mehr dasselbe ist, das mein Vater vor einem halben Jahrhundert bereiste, ist mir bewusst. dennoch erwarte ich so etwas wie einen Kulturschock, der dann auch eintritt, allerdings umgekehrt. Das Schockierende an Schanghai ist, wie wenig sich China hier vom Westen, genauer: von Amerika unterscheidet.“

Ob im Baltikum, auf Kuba, in Griechenland, Ungarn oder – ein halbes Jahrhundert nach dem eigenen Vater – auf dem Weg von Nanking nach Schanghai: Eugen Ruge ist um kein klares Wort verlegen, aber immer bereit, Erwartungen mit Erfahrungen zu vertauschen. Er bereist Russland, die USA, Mexiko zunächst auf den Spuren der eigenen Familiengeschichte, im Rahmen seiner Recherchen für den noch im Entstehen begriffenen ersten Roman. Mit dem literarischen Durchbruch und dem internationalen Interesse beginnt ein neues Kapitel. Und doch bleibt der Reisende sich treu, betrachtet Menschen, Sitten, Landschaften mit unabhängiger Anteilnahme und kritischem Humor. Seine Reisen sind, was sie waren: Annäherungen. Erkundungen.

Eugen Ruge, 1954 in Soswa (Ural) geboren, studierte Mathematik an der Humboldt-Universität und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde. Sein erstes Prosamanuskript „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ wurde mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet; für den daraus entstandenen Roman erhielt er den Aspekte-Literaturpreis und den Deutschen Buchpreis 2011.

Rowohlt · gebunden · 19,95 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Roman23.5.2015

Péter Esterházy

Die Mantel-und-Degen-Version

fulminant

Was geschieht, wenn Péter Esterházy sich vornimmt, eine einfache Geschichte zu erzählen? Er schreibt einen historischen Roman: Kutschen rauschen, von Spionen verfolgt, durch ein Mitteleuropa avant la lettre – wir befinden uns in den Jahren der Rückeroberung Budas zur Zeit der Türkenherrschaft -, kein noch so geheimes Treffen bleibt unbespitzelt. Denn sowohl Pál Nyáry, der über die Geschicke von Ungarn verhandeln soll, als auch sein Vertrauter, Hauptmannn Mihály Bárány, haben ihre Herzen leichtsinnigerweise der Liebe geöffnet ...

Natürlich pfeift Esterházy auf das historische Genre und hält sich an die Gegenwart, natürlich nutzt er jede sich bietende Gelegenheit für Abschweifungen voll wunderbarer Einfälle.Geheimagenten und Doppelspione, Kabale, Liebe und Verrat im 17. Jahrhundert

Hanser Berlin · 240 S., gebunden · 19,90 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Roman22.5.2015

Haruki Murakami

Wenn der Wind singt / Pinball 1973

Zwei Romane

Kleine Sensation

„Wenn der Wind singt“, Haruki Murakamis Debüt, folgt einem namenlosen 21-jährigen Studenten, der die Semesterferien (und damit den August 1970) in seinem kleinen Heimatort verbringt. Die Zeit vertreibt er sich mit seinem besten Freund, genannt „Ratte“, einem Mädchen mit vier Fingern an der linken Hand und einem Barkeeper.

Die Handlung von „Pinball 1973“ setzt drei Jahre später ein. Der junge Mann lebt inzwischen in Tokio, während die „Ratte“ immer noch in „J.'s Bar“ darauf wartet, dass das Leben losgeht. Ein melancholischer, atmosphärisch dichter Roman, der zudem die wohl besten Flipperszenen der Literaturgeschichte enthält.

Nach langem Zögern hat Haruki Murakami die Bitten seiner Lesergemeinde erhört und der Veröffentlichung dieser außerhalb Japans nie erschienenen Frühwerke zugestimmt. Zusammen mit „Wilde Schafsjagd“ bilden sie die „Trilogie der Ratte“, die nach 35 Jahren nun erstmals vollständig auf Deutsch vorliegt. Murakamis berühmter „Boku“-Erzähler wurde hier erstmals dem Publikum vorgestellt. Eine kleine Sensation, nicht nur für eingefleischte Murakami-Fans.

Dumont Buchverlag · 268 S., gebunden · 19,99 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Roman21.5.2015

Jean Prévost

Das Salz in der Wunde

Moderner Klassiker

Ein Klassiker der französischen Moderne erstmals auf Deutsch

Dieudonné Crouzon fällt aus allen Wolken. Eben noch saß er bei seinem Freund Dousset auf dem Canapé und knabberte Kekse. Dann bezichtigt ihn dieser zu Unrecht des Diebstahls, es kommt zum Eklat. Nun hat sich fast die gesamte Clique von ihm abgewandt, und er, der fleißige Student aus einfachen Verhältnissen, steht vor einem gesellschaftlichen Scherbenhaufen. Gedemütigt kehrt er dem Paris der 1920er-Jahre den Rücken und fängt in einer Kleinstadt bei null an: als Schreiberling für eine Wahlkampfzeitung. Von Revanchegelüsten getrieben, wird er vom Journalisten zum Verleger, vom Flugblattdrucker zum Werbeunternehmer und schließlich zum Abgeordneten des ländlichen Départements.

Berauschend schnell, überaus elegant und mit unverwechselbarer Stimme erzählt Jean Prévost den Werdegang eines Helden voller Tatendrang, die Entwicklung eines Getriebenen zum glücksverwöhnten Selfmademan.

Jean Prévost (1901 – 1944) arbeitete als Politik- und Kulturjournalist, für seine Doktorarbeit erhielt er den Großen Literaturpreis der Académie française. Er entdeckte Saint-Exupéry und war mit Hemingway befreundet, dem er beim Boxen den Finger brach. Der glühende Verfechter der französischen Republik fiel als Résistancekämpfer in den westlichen Alpen.

Manesse · 288 S., gebunden · 24,95 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Erzählungen20.5.2015

Molly Antopol

Die Unamerikanischen

Entdeckung

Unverhofft findet Howard in Sveta, einer jungen Frau aus der Ukraine, seine späte große Liebe. Doch noch am ersten Tag ihrer Hochzeitsreise nach Kiew stellt sich das Glück als Irrtum heraus: Die Gefühle, die Sveta in New York für ihn empfand, zerfallen in ihrer Heimat zu Staub. Nie hat Howard sich so einsam gefühlt wie jetzt, in dieser fremden Stadt, die sein Großvater einst für ein Leben in Amerika zurückgelassen hatte.

Molly Antopols Geschichten sind kleine Wunderwerke. Drei Generationen und Kontinente passen in eine einzige ihrer mit verblüffender Leichtigkeit geschriebenen Erzählungen über die unverdrossene Suche nach Liebe und Glück, nach Halt in dieser den seismischen Kräften der Geschichte ausgesetzten Welt.

Molly Antopol, geboren 1979, lebte als Kind mit ihrer Mutter in einer Kommune an der amerikanischen Ostküste. Nach dem Studium zog sie nach Israel und war dort für eine palästinensisch-israelische Menschenrechtsorganisation tätig. Inzwischen lebt sie in San Francisco und lehrt an der Stanford University. Ein Drittel des Jahres verbringt sie in Israel.

Hanser Berlin · 320 S., gebunden · 19,90 € (1) Lieferbarkeit anfragen

Roman19.5.2015

Alejandro Zambra

Bonsai

wunderbar

Julio liebt Emilia, Emilia liebt Julio, beide lieben Proust – beide haben in Wirklichkeit nicht eine Seite Proust gelesen -, ein Jahr lang sind sie während ihres Studiums liiert, dann verlässt sie ihn, und er liebt sie weiter, sie geht nach Europa, und er liebt sie weiter, die Zeit vergeht, und er liebt sie weiter, sie stirbt, und er liebt sie weiter, Jahre später erinnert er sich, und er liebt sie immer weiter.

Bonsai ist die blendend schöne Miniatur einer epischen Liebesgeschichte: ein kunstvoll geraffter Roman über die erotisierende Wirkung von Lektüren, missverstandene körperliche Zuneigung und die nicht enden wollende Sehnsucht nach dem anderen.

Alejandro Zambra, geboren 1975, lehrt Literaturwissenschaft in Santiago de Chile und arbeitet als Kritiker für die wichtigsten Zeitungen Chiles. Seine Artikel, Erzählungen und Gedichte sind mit vielen Preisen ausgezeichnet worden.

Suhrkamp · 90 S., gebunden · 12,00 € (1) Lieferbarkeit anfragen

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